15.10.2025
„Neun Wochen Ferien sind eine lange Zeit“, weiß Bildungs-, Familien- und Sportstadtrat Kurt Hohensinner, selbst auch zweifacher Familienvater, „für mich gibt es keine wichtigere Investition als in das Wohl und die Zukunft unserer Kinder. Gerade im Sommer ist es unser Ziel, dass die Kinder nicht nur betreut sind, sondern auch die Möglichkeit haben Neues auszuprobieren, Abenteuer zu erleben und ihre Stärken zu entfalten. Im Programm des heurigen Jahres ist deshalb wieder für jeden Geschmack etwas dabei.“
Hohensinner regt Debatte über Ferienlänge an
Neben der Organisation eines breiten Angebots regt Hohensinner auch eine Debatte über die Ferienlänge in Österreich an. „In einer Zeit, in der Bildung und wirtschaftliche Stabilität zentrale Themen sind, könnten kürzere Sommerferien Vorteile bringen – für Kinder, Eltern, Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt.“ Länder wie Deutschland, Dänemark, Schweiz (jeweils sechs Wochen), oder Norwegen, Slowenien, Tschechien (jeweils 8 Wochen) zeigen mit kürzeren Ferienzeiten, dass ein kompakteres Ferienmodell funktionieren kann. Vorteile sind unter anderem:
· Kürzere Sommerferien tragen dazu bei, den sogenannten "Sommerlernverlust" zu minimieren. Schüler behalten das Gelernte besser, da die Pause zwischen den Schuljahren kürzer ist.
· Mit kürzeren Ferien bleibt der Lernrhythmus der Schüler stabiler. Der Übergang ins neue Schuljahr wird erleichtert, da die Schüler weniger Zeit benötigen, um sich wieder an den Schulalltag zu gewöhnen.
· Kürzere Ferien entlasten die Eltern in ihren Betreuungspflichten und bringen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
· Positive Effekte für die Wirtschaftsleistung. Eltern können schneller wieder zur Arbeit zurückkehren, was die Produktivität in Unternehmen steigert. Dies führt zu einem Anstieg des Brutto-inlandsprodukts (BIP).
„Kürzere Sommerferien könnten Vorteile bieten. Sie reduzieren den Lernverlust, fördern kontinuierliches Lernen und entlasten die Eltern bei der Betreuung“, so Hohensinner.
Institutionelle Sommerbetreuung in den Grazer Schulen
Aufgrund der Herausforderungen, die neuen Wochen Ferien mit sich bringen, kommt dem Ferien- und Sommerangebot der Kommunen eine besondere Bedeutung zu. Rückgrat der Grazer Sommerbetreuung ist auch in diesem Jahr die institutionelle Betreuung in den städtischen Einrichtungen. Alle Kinder, die während des Jahres betreut werden, haben auch die Möglichkeit die Sommerbetreuung in diesen in Anspruch zu nehmen.
Im Schulbereich sind heuer fünf Standorte (VS Neuhart, VS Neufeld, VS Algersdorf, VS Triester, VS Viktor Kaplan) geöffnet. Über 2.000 Plätze werden beansprucht. „Trotz der budgetären Einschnitte durch die Kahr-Schwentner-Koalition versuchen wir hier bestmögliche Betreuung anzubieten und immer wieder neue Schwerpunkte zu setzen“, führt der Stadtrat aus. So gibt es heuer folgende Schwerpunkte:
· Gesunde Jause mit Bauernmarkt
· Robotik mit Robo Wunderkind
· Sport: Bewegungseinheiten mit ASKÖ
· Schwimmen, Schwimmausflüge und -workshops
Ferienspaß und Freizeithits – Angebote aus dem Amt für Jugend und Familie
Wie auch schon in den vergangenen Jahren gibt es zwei Angebote, die das Amt für Jugend und Familie organisiert und plant:
1. Angebote mit kürzerer Dauer und örtlicher Nähe zum Wohnort werden bevorzugt. Für dieses Setting gibt es den Ferienspaß:
Eine Woche Betreuung mit Mittagessen, ganztägig, Nächtigung zuhause, wochenweise buchbar. Hier stehen auch in diesem Sommer rund 250 Plätze zur Verfügung. Ein Gesamtbetrag von 25.500,- € ist dafür vorgesehen. Die Kosten für die Eltern betragen regulär € 130,- für eine Betreuungswoche. Für SozialCardinnhaber belaufen sie sich auf € 60 für eine Woche Ferienspaß.
2. Angebote mit einem speziellen Highlight werden bevorzugt. Hier stehen dieFreizeithits für Grazer Kids zu Auswahl:
teilweise vormittags bis ganztags, keine durchgehenden Wochenangebote. Für den Sommer 2025 sind dafür wieder rund 1.000 Plätze geplant. Dafür stehen 70.000.- EURO pro Jahr zur Verfügung, inklusiver der Semesterferien- und Osterferienprogramme.
In diesem Jahr wird außerdem ein neuer Schwerpunkt gesetzt. Inklusion steht im Vordergrund und so gibt es neben den „Camps for Champs“ beispielsweise auch Angebote des Fischereiverbandes oder auch der Kunstuniversität, die speziell auch Kinder mit Behinderung ansprechen.
(Pressemitteilung, 06. Mai 2025, Stadt Graz)