15.10.2025
Trotz steigender Nachfrage nach flexiblen Mobilitätslösungen hat die Landesregierung hat die Landesregierung im gestrigen Ausschuss einen Grünen-Antrag abgelehnt, der den Mikro-ÖV in der Steiermark endlich strategisch absichern sollte. Für die Grünen ist das ein fatales Signal – vor allem gegenüber jenen steirischen Regionen, die heute schon mit innovativen Lösungen erfolgreich vorangehen.
Der Antrag der Grünen hatte zum Ziel, Mikro-ÖV-Angebote in den steirischen Verkehrsverbund zu integrieren, das Klimaticket als gültiges Ticket zu verankern und die Zuständigkeit künftig beim Land zu bündeln. „Es kann nicht sein, dass Bürgermeister:innen mit Nachtragsbudgets um Mobilitätsangebote kämpfen müssen. Wenn ein System funktioniert, dann braucht es Planungssicherheit – nicht jedes Jahr Zittern bis zum Sommer“, sagt Grünen-Mobilitätssprecher Lambert Schönleitner.
Regiomobil zeigt, dass Mikro-ÖV funktioniert
Wie dringend diese strukturelle Absicherung wäre, zeigt der jüngste Anlassfall: Das Mikro-ÖV-System Regiomobil, das in 38 Gemeinden der Südweststeiermark über 3000 Haltepunkte bedient, hat seine Fahrleistung seit dem Start mehr als verdreifacht. Im April wurden über 5000 Fahrgäste befördert – ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr.
Vor allem ein im Vorjahr unter der damaligen Verkehrsministerin Leonore Gewessler gemeinsam mit den Gemeinden in den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg initiiertes Pilotprojekt, bei dem Klimaticket-Besitzer:innen monatelang deutlich günstiger fahren konnten, hat die Fahrgastzahlen spürbar steigen lassen – und den praktischen Nutzen solcher Systeme eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Wenn das Angebot einfach, leistbar und alltagstauglich ist, steigen die Leute auch um. Und zwar freiwillig“, betont Schönleitner die Wirkung kluger Förderanreize. Das Ziel muss klar sein: Mit dem Klimaticket bis zur Haustür – und das nicht nur in Modellregionen, sondern in der ganzen Steiermark.
Gerade im ländlichen Raum sei es entscheidend, selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen. „Es geht nicht darum, das Auto schlechtzureden – es geht darum, dass es daneben auch verlässliche Alternativen gibt. Wer nicht selbst fahren kann oder will, soll trotzdem gut unterwegs sein“, so Schönleitner. Und weiter: „Das Regiomobil zeigt, dass solche Angebote funktionieren – und dass sie gebraucht werden. Umso wichtiger wäre es, jetzt gemeinsam an einer tragfähigen Lösung zu arbeiten. Die Landesregierung hat sich in ihrem Arbeitsübereinkommen zur Weiterentwicklung des steirischen Mikro-ÖV bekannt – und wir nehmen sie beim Wort.“
(Pressemitteilung, 18. Juni 2025, Die Grünen Steiermark)