15.10.2025
Zwischen Mitte Juni und Mitte Juli verlieren 112 Rider:innen in Graz ihre Anstellung bei Lieferando. Die Umstellung auf freie Dienstverhältnisse bringt nicht nur schlechtere Bedingungen, sondern auch viel Unsicherheit für die Betroffenen.
Um die Lieferando-Beschäftigten rasch zu unterstützen, hat die Stadt Graz gemeinsam mit dem AMS, der Arbeiterkammer, der Steirischen Arbeitsförderungsgesellschaft (StAF) und ihrem Kooperationspartner move-ment sowie dem Betriebsrat Louis Boyle vergangene Woche eine Informationsveranstaltung im Lendhafen organisiert. Ziel war es, den Betroffenen Orientierung zu geben und konkrete Wege für die Zukunft aufzuzeigen – arbeitsrechtlich, finanziell und beruflich.
„Wer von heute auf morgen ohne Arbeit dasteht, braucht keine Onlineformulare, sondern echte Unterstützung – persönlich, verständlich, schnell. Gerade in schwierigen Situationen zeigt sich, ob wir Menschen mitnehmen oder zurücklassen,“ erklärt Stadtrat Robert Krotzer die Initiative.
Vor Ort informierten die Kooperationspartner:innen niederschwellig und auf Augenhöhe. Die StAF stellte unter anderem die DIGI:Stiftung Steiermark 2.0 vor – ein gefördertes Modell zur Qualifizierung im digitalen Bereich, das arbeitsuchenden Personen neue Perspektiven eröffnen kann. Zusätzlich waren die Post AG sowie die städtische GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH als potentielle Arbeitgeberinnen vor Ort.
Der stv. Leiter des AMS Graz Ost, Markus Walder, fasst zusammen: „Auftrag des AMS ist es, Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Bei der Informationsveranstaltung im Lendhafen ist es gut gelungen, den Teilnehmenden durch vielfältige Expertise Unterstützungsmöglichkeiten und Chancen für den Wiedereinstieg aufzuzeigen. Von der Information zur Existenzsicherung über Beratungs- und Qualifizierungsangebote bis hin zur effizienten Jobsuche über die Plattform „alle jobs“ wurden Möglichkeiten geboten. Nach den Keynotes der Expert_innen hat es ausreichend Gelegenheit für individuelle Beratungen gegeben.“
Die Veranstaltung war damit nicht nur soziale Soforthilfe, sondern ein wichtiges arbeitsmarktpolitisches Signal: Graz lässt die Menschen nicht allein – und setzt auf konkrete, zugängliche Angebote, wenn es darauf ankommt.
(Pressemitteilung, 16. Juni 2025, Stadt Graz)