15.10.2025
Wenn dieser Tage wieder zum Tag der Pflege gratuliert, geklatscht und gesprochen wird, dann geht das vielerorts mit leeren Floskeln über „Wertschätzung“ und „Systemrelevanz“ einher. In der Praxis aber bleibt die Realität seit Jahren dieselbe: zu wenig Personal, zu hoher Druck, zu wenig Bewegung auf Landes- und Bundesebene. Während das Land weiter beschwichtigt, zeigt die Stadt Graz, dass es auch anders geht.
„Wir warten nicht auf Versprechen von oben – wir handeln. Auch wenn von Landesseite beschwichtigt wird, sind Schließungen von Stationen, gesperrte Betten in Pflegeheimen und unterbesetzte Krankenhäuser die Realität. Es braucht konkrete Maßnahmen, die den Einstieg erleichtern, den Beruf aufwerten und gute Bedingungen sichern“, betont Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) und weist auf beispielhafte Initiativen und Projekte in der Stadt Graz hin, die vom Sozialamt auch bei knappen Budgets weiter unterstützt werden.
Zwar hat der Bund kürzlich die Pflegeberufe endlich in die Schwerarbeiterregelung aufgenommen – doch mit Voraussetzungen, die für die Mehrheit nicht erfüllbar sind. Wer 45 durchgehende Versicherungsjahre braucht, um früher in Pension zu dürfen, wird im Pflegealltag oft leer ausgehen. „Was wir brauchen, ist echte Entlastung: für alle Berufe der Daseinsvorsorge im Gesundheits- und Sozialbereich – durch mehr Personal und fixe Pflegeschlüssel. Jeder Tag, der unter Mindestbesetzung gearbeitet wird, soll als Schwerarbeitstag gelten, mit Feiertagszuschlag vergütet oder mit Zeitausgleich angerechnet. Denn Mindestbesetzung darf nicht zur Normalität werden,“ führt Arbeiterkammer Rat des GLB und Betriebsratsvorsitzender der Diakonie Wolfgang Schwab, MSc aus.
„Wir zeigen, dass auch auf kommunaler Ebene vieles möglich ist – wenn man nicht die Mängel verwaltet, sondern Veränderung gestaltet,“ erklärt Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) den Ansatz der Stadt Graz.
(Pressemitteilung, 11. Mai 2025, Stadt Graz)