Weltbodentag: Ohne Bodenschutz keine Zukunft
Anlässlich des morgigen Weltbodentags warnt Andreas Lackner, Bundesobmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern, vor den dramatischen Folgen des ungebremsten Bodenverbrauchs.
„Alle fünf Minuten verlieren wir in Österreich 250 Kilogramm potenzielle Ernte durch unsere Bauwut – das zeigt eine aktuelle Greenpeace-Studie. Dieser Raubbau an unseren Böden bedroht die heimische Landwirtschaft und gefährdet unsere Ernährungssicherheit“, so Lackner.
In der Steiermark spitzt sich die Situation weiter zu. Schon unter der alten schwarz-roten Landesregierung wurden mit Projekten wie der B68 und der B70 umstrittene Straßenbauvorhaben auf wertvollem Ackerland vorangetrieben. ÖVP und SPÖ schreckten dabei auch vor bäuerlichen Enteignungen nicht zurück. Mit der neuen FPÖ-ÖVP-Koalition droht eine noch autofixiertere Politik, die diese Projekte weiter beschleunigen könnte. Die Regierungsbeteiligung der klimaskeptischen FPÖ verschärft die Situation zusätzlich.
Zahlen aus der Agrarstrukturerhebung verdeutlichen die Dramatik: Zwischen 2010 und 2020 hat die Steiermark über 50.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verloren – eine Fläche so groß wie rund 67.000 Fußballfelder. „Wenn wir so weitermachen, wird es bis 2090 in der Steiermark keine landwirtschaftlich nutzbaren Flächen mehr geben“, warnt Lackner.
Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen und der immer häufiger auftretenden Extremwetterereignisse fordert Lackner ein radikales Umdenken: „Eine Landesregierung, die die Lebensgrundlagen ihrer Bevölkerung buchstäblich unter Beton begräbt, handelt verantwortungslos. Wenn jetzt keine Maßnahmen gegen den Bodenverbrauch gesetzt werden, verlieren wir nicht nur unsere Böden, sondern auch unsere Zukunft. Die Konsequenzen wären verheerend: weniger regionale Lebensmittel, eine stärkere Abhängigkeit von Importen und noch mehr Druck auf bäuerliche Betriebe. Die Uhr tickt – wenn wir nicht jetzt handeln, wird die nächste Generation die Folgen dieser kurzsichtigen Politik tragen müssen.“
(Pressemitteilung, 04. Dezember 2024, Grüne Bäuerinnen und Bauern)