Gleichstellung ist Grün: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Equal Pay Day in der Steiermark
Graz, 24. Oktober 2024, Die Grünen Steiermark
Im Vorfeld des morgigen steirischen Equal Pay Day zeigt sich erneut: Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen in der Steiermark durchschnittlich 18,5 Prozent weniger als Männer. „Das ist inakzeptabel. Gleiche Arbeit, gleiches Geld – das muss endlich Realität werden“, unterstreicht Veronika Nitsche, Frauensprecherin der steirischen Grünen.
Der Weg zur Gleichstellung ist noch lang. Frauen übernehmen oft den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit, arbeiten häufiger in Teilzeit und bleiben dadurch finanziell benachteiligt. Dies erhöht langfristig das Risiko für Altersarmut. „Es darf nicht sein, dass Frauen durch traditionelle Rollenbilder systematisch benachteiligt werden. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, die Frauen ermöglichen, sich beruflich genauso zu entfalten wie Männer“, betont Nitsche.
Die Grünen setzen sich deshalb für verpflichtende Einkommensberichte in Unternehmen ein, um Lohntransparenz herzustellen und Ungleichheiten zu beseitigen. Doch die Lohnlücke ist nur ein Teil des Problems. Besonders in ländlichen Gemeinden mangelt es oft an flexibler Kinderbetreuung und fairen Jobchancen. „Ohne ausreichend Kinderbetreuungsplätze, vor allem auch in Randzeiten, bleibt vielen Frauen der Weg zu einem eigenständigen und gleichberechtigten Leben versperrt“, erklärt Nitsche.
Auch der Frauenanteil in Führungspositionen bleibt erschreckend niedrig: In den Vorständen der 100 größten Unternehmen der Steiermark sind nur 6 Prozent der Positionen weiblich besetzt, in den Geschäftsführungen sind es 7 Prozent. „Wenn Frauen in Entscheidungspositionen fehlen, fehlt auch ihre Perspektive“, sagt Nitsche. Die steirischen Grünen setzen sich für eine 50-Prozent-Quote in Betrieben mit Landesbeteiligung ein, um echte Chancengleichheit zu erreichen.
Für Gründerinnen bleibt der Zugang zu Kapital ebenfalls eine Herausforderung. Frauen verfügen durchschnittlich über ein Viertel weniger Vermögen als Männer, was sie in der Unternehmensgründung benachteiligt. „Es ist wichtig, Gründerinnen gezielt zu unterstützen, damit sie die gleichen Chancen auf Erfolg haben,“ betont Nitsche. Die steirischen Grünen stehen für den Ausbau von Förderprogrammen speziell für Frauen im Bereich Unternehmensgründung.
Gleichstellung beginnt bei den Rollenbildern: „Karenz und Teilzeit dürfen nicht länger nur Frauensache sein,“ betont Nitsche. Männer müssten ermutigt werden, sich gleichermaßen in der Familie zu engagieren – ohne berufliche Nachteile.
„Gleichstellung ist keine Frage von Privilegien, sondern eine Frage der Gerechtigkeit“, schließt Nitsche. „Und es liegt in unserer Hand, diese Veränderung umzusetzen – jetzt.“
(Pressemitteilung, 24. Oktober 2024, Die Grünen Steiermark)