Ab 1. Jänner werden Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt
Die Initiative „Österreich sammelt“ informiert ab Mitte November über die Umstellung
Graz (11. November 2024).- Ab dem 1. Jänner 2025 werden in der Steiermark – so wie auch in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Burgenland sowie in Teilen von Ober- und Niederösterreich – sämtliche Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt. Damit verschwindet die blaue Tonne und es gilt dann in Österreich eine einheitliche Sammlung. Gleichzeitig wird in ganz Österreich das Einwegpfand für Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt. Das gut funktionierende System für die Sammlung von Altpapier sowie Weiß- und Buntglas bleibt unverändert.
Die Umstellung in der Praxis erfordert einen längeren Zeitraum, in dem die blauen Sammelbehältnisse nach und nach abgezogen werden. Gestartet wird mit der Umstellung der Sammelbehälter daher bereits im Dezember 2024, abgeschlossen wird sie Ende Jänner 2025 sein. Dort, wo der blaue Sammelbehälter bereits entfernt wurde, können Metallverpackungen bereits mit der Leichtverpackung mitgesammelt werden.
Einheitliches System für ganz Österreich
Bereits im Jahr 2023 hatten die Bundesländer Wien, Kärnten, Salzburg, Teile von Oberösterreich sowie fast ganz Niederösterreich auf die gemeinsame Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen umgestellt. Das Ergebnis: Im Schnitt wurde die Sammelmasse aus dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne um 20 Prozent gesteigert. Dieses erfolgreiche Sammelmodell wird 2025 flächendeckend auf ganz Österreich ausgeweitet. Das ist ein wichtiger Schritt für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sowie zur Erreichung der EU-Recyclingquoten. Die Quoten schreiben vor, dass bis Ende 2030 55 Prozent aller Kunststoffverpackungen recycelt werden müssen. Die in der Steiermark situierte High-Tech-Sortieranlage kann 14 verschiedene Fraktionen an Kunststoffverpackungen, Verbundkartons und Metallverpackungen aus-sortieren. Das ist die Grundlage für das Erreichen der vorgeschriebenen Quote.
Der Mensch ist der beste Mülltrenner
Voraussetzung ist und bleibt aber eine gute Trennqualität durch den Menschen. Im aktuellen System werden in Summe rund 42 Kilogramm pro Person und Jahr an Leichtverpackungen und Metallverpackungen gesammelt. Etwa 14 Kilogramm davon landen pro Person und Jahr derzeit als Fehlwurf im Restmüll. Durch die Einführung der neuen gemeinsamen Leicht- und Metallverpackungssammlung und des Einwegpfands soll die getrennte Sammlung deutlich verbessert werden. Das Ziel ist, dass die Steiermark ähnlich hervorragende Werte wie für den Siedlungsabfall erreicht. Hier liegt die Steiermark bereits ohnehin im österreichweiten Spitzenfeld: Mit einer Recyclingquote von rund 70 Prozent hat die Steiermark die Ziele der EU für den Siedlungsabfall insgesamt bereits jetzt deutlich übertroffen.
Sortiertechnologien optimiert
Die Umstellung erfolgt jetzt, da in den letzten Jahren zahlreiche Verpackungen für das Recycling optimiert und Sortiertechnologien weiterentwickelt wurden. Moderne Sortieranlagen erkennen die unterschiedlichen Verpackungen und kombinieren technische Verfahrensschritte, um möglichst viele Verpackungen einem Recycling zuzuführen. Voraussetzung dafür ist, dass die Verpackungen nicht im Restmüll landen. In der Gelben Tonne bzw. im Gelben Sack werden künftig in ganz Österreich restentleerte Verpackungen aus Kunststoff und Metall gemeinsam gesammelt, etwa Kunststoffflaschen wie Wasch- und Putzmittelflaschen, Joghurtbecher, Aluschalen, Konservendosen oder Kronkorken. Wichtig: Gelbe Tonne und Gelber Sack sind ausschließlich für Verpackungen gedacht. Kunststoff-Gegenstände wie alte Zahnbürsten, oder Plastikrasierer kommen in den Restmüll, elektrisch oder Batterie-/Akku- betriebene Geräte in den Ressourcenpark bzw. das Altstoffsammelzentrum.
Informationskampagne startet
Die Initiative „Österreich sammelt“ informiert die Bevölkerung ab Mitte November über die Umstellung. In der Kampagne „Die Gelbe Formel“ wird darauf hingewiesen, dass ab 1. Jänner 2025 in ganz Österreich alle Leichtverpackungen und Metallverpackungen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören – mit Ausnahme von Pfandflaschen und -dosen. Die Kampagne läuft bis Mitte Jänner 2025 und informiert crossmedial – online wie offline – in ganz Österreich über die Veränderung und Vereinheitlichung des Sammelsystems. Miteingebunden sind rund 270 Abfallberaterinnen und Abfallberater in ganz Österreich. Die lokale Abfallberatung informiert die Bevölkerung direkt in den Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden über die Umstellung auf die gemeinsame Sammlung. Nähere Informationen zur Kampagne finden Sie unter oesterreich-sammelt.at.
Neues Abfalltrennblatt
Das Land Steiermark hat passend zu den geplanten Änderungen in der Mülltrennung auch ein neues Abfalltrennblatt vorbereitet. Es bietet allerlei Informationen zur richtigen Trennung von Papier, Glas-, Leicht- und Metallverpackungen, Alttextilien, Bioabfall und Restmüll sowie über die ordnungsgemäße Entsorgung von Problemsoffen, Elektroaltgeräten und vielem mehr. Denn neben den Leicht- und Metallverpackungen, die knapp zehn Prozent der Haushaltsabfälle ausmachen, müssen auch die vielen weiteren Abfallarten weiterhin ordnungsgemäß getrennt erfasst werden, um diese möglichst gut verwerten zu können. Die neuen übersichtlich gestalteten Trennblätter sind in den Altstoffsammelzentren und Ressourcenparks quer durchs Land sowie in den Gemeindeämtern, bei den Abfallwirtschaftsverbänden und beim Land Steiermark verfügbar. Die bewährten Übersetzungen des Trennblattes in
23 Sprachen werden in der aktualisierten Form sukzessive am abfallwirtschaftlichen Informationsportal des Landes Steiermark unter http://www.abfallwirtschaft.steiermark.atals Download kostenlos verfügbar sein.
Statements:
Landesrätin Simone Schmiedtbauer
„Obwohl die Steiermark beim Recycling österreichweit bereits im absoluten Spitzenfeld liegt, wollen wir uns noch weiter verbessern. Indem wir Müll sorgfältig trennen, schaffen wir die Grundlage damit aus Abfällen wieder wertvolle Rohstoffe werden können. Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und leisten einen wesentlichen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz.“
Geschäftsführer Christian Schreyer, Dachverband der Steirischen Abfallwirtschaftsverbände
„Dank moderner Abscheidetechniken ist eine Sortierung zugunsten eines hochqualitativen Recycling im Nachgang mittlerweile problemlos möglich. Für alle anderen Bereiche gilt weiterhin strikte Mülltrennung im gewohnten Sinne, die Abfallberaterinnen und Abfallberater informieren gezielt.“
Geschäftsführer Andreas Pertl, Verpackungskoordinierungsstelle (VKS)
„Österreichs Haushalte zählen schon jetzt zu den eifrigsten Sammlern Europas. Für Kunststoffverpackungen sind jedoch weitere Anstrengungen nötig, um unsere Recyclingquote zu erreichen.“
(Pressemitteilung, 11. November 2024, Das Land Steiermark)